Nachhaltige Mode von den Färöer-Inseln
Mode
Stockholm ist bekanntlich einer der Modemetropolen in Europa und auch in Dänemark entsteht viel international beliebte Mode. Doch was zeichnet die Mode in Skandinavien aus? Hier findest du ein paar Fakten der skandinavischen Modegeschichte und die neusten Entwicklungen in der Textil- und Modebranche.
Modegeschichte
1850er
Der Engländer Charles Frederick Worth arbeitete in Paris bei Gagelin & Opigez, einem Handelshaus für hochwertige Seidenstoffe. 1856 stieg er zum Juniorpartner in der Firma auf und versuchte die Mitinhaber dazu zu bewegen, die Produktion auch auf den Fokus Kleider auszudehnen. Die Mitinhaber zögerten jedoch, in ein Geschäftsfeld einzusteigen, das so unbeliebt war. Worth fand jedoch einen gut betuchten Schweden, Otto Bobergh, der die Finanzierung eines Modehauses übernahm. So eröffneten sie 1858 die Firma unter dem Namen Worth et Bobergh in Paris. Das Unternehmen hatte sehr schnell Erfolg. Worth et Bobergh und ihr Modehaus gelten als Begründer der Haute Couture.
1860er
Anfang des 19. Jahrhunderts brachten Dampfschiffe preiswerte amerikanische Baumwolle in Massen nach Europa. In Schweden, Dänemark und Co. führte dies zum Rückgang der Leinenweberei, worunter die traditionelle Volkstracht litt. Die erst spät einsetzende industrielle Revolution Mitte des 19. Jahrhunderts löste nachhaltige Veränderungen aus. Gestiegene Mobilität und die Gewerbefreiheit führte zur Eröffnung von Geschäften, auch außerhalb der Städte. Die Nähmaschine vereinfachte die Hausarbeit und brachte neue Beschäftigungsmöglichkeiten für Frauen in der Textilbranche. Im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts wurde bereits ein Großteil der Männerbekleidung industriell gefertigt, und bald folgten konfektionierte Damen- und Kindermäntel.
1960er
Die Nachkriegszeit bescherte dem Norden einen Wirtschaftsboom mit deutlich gestiegener Kaufkraft. Die Zahl privater Autos nahm stark zu, mit Auswirkungen auch auf die Mode: lange schwere Mäntel wurden von kürzeren und leichteren Modellen abgelöst, schwere Schuhe und Stiefel wurden durch Leichtere ersetzt. Aufgrund der gestiegenen Mobilität, des Anstiegs der Zahl von Studenten und der gestiegenen Beliebtheit von linken Bewegungen kam es zum Zurückdrängen alter Konventionen - Lässigkeit rückte in den Fokus. Die schwedisch-skandinavische Streetwear nahm ihren Anfang.
Die 1960er Jahre wurden zur Umbruchszeit, die sich durch neue Dresscodes und veränderte Mode ausdrückte. Es entwickelte sich auch eine neue Jugendmode. Die Durchsetzung des Minirocks in den kalten skandinavischen Ländern beschleunigte sich durch die Erfindung der Strumpfhose. Außerdem nahmen musikkulturelle Einflüsse auf die Mode zu. Die ersten T-Shirts mit Fotos von Popstars waren auf den Straßen zu sehen. US-Geschäfte verkauften Jeans und Parkas aus Armeebeständen zu günstigen Preisen. Sie wurden von Jugendlichen jedoch gegensätzlich interpretiert und bei Demonstrationen gegen den Vietnamkrieg getragen.
Heute
(1903) Gründung von Tiger of Sweden in Uddevalla
(1960) Schwedische Outdoor-Marke Fjällräven wird gegründet
1993 Start des schwedischen Labels Filippa K.
1994 Gründung von Bruuns Bazaar in Kopenhagen
1996 Labelgründung Acne in Stockholm
1997 Gründung von GinaTricot in Borås (Schweden)
1998 Gründung des finnischen Labels Ivana Helsinki
1999 Start der Dänischen Marke Baum und Pferdgarten
2001 Schwedische Marke Hope wird gegründet
2001 Henrik Vibskov stellt in Kopenhagen sein Label vor
2004 Gründung der Marke ChillNorway
2007 Gründung des Dänischen Labels Ganni
2007 H&M stellt seine eigene Edelmarke COS vor
2013 Gründung des Kopenhagener Labels Saks Potts
2016 Gründung des finnischen Accesoire-Labels NO/AN
Hier findest du ein paar angesagte Modemarken, die in den letzten Jahren in Skandinavien gegründet wurden:
Skandinavischer Modestil
Was zeichnet nun die skandinavische Mode aus? Scheinbar empfindet jeder etwas anderes bei diesem Begriff. Manche denken an gemütlich dicke Pullover aus Wolle, andere denken an den minimalistisch modernen Kleidungsstil und an Streetwear. Niemand würde aber bei skandinavischer Mode direkt an H&M denken, obwohl es sich dabei um eine schwedische Marke handelt. Dies liegt aber daran, dass sich H&M nach den globalen Trends richtet und versucht die breite Masse in allen Ländern damit anzusprechen. Viele der aktuell angesagtesten Marken zeichnen sich durch Einfachheit aus und verzichten auf überflüssige Spielereien. Sie setzen auf hohe Qualität, köperbetonte Schnitte und einfache Designs und treffen mit ihrem Minimalismus den Geschmack von modebewussten Leuten in Skandinavien und Ländern weltweit.
Konzepte
Trend zur Nachhaltigkeit
Skandinavische Gemütlichkeit
Viele skandinavische Kleidermarken orientieren sich am allgemeinen Trend zur Nachhaltigkeit und setzen dementsprechend auf nachhaltige Textilien wie Bio-Baumwolle mit FairTrade-Zertifizierung. Beispiele dafür sind schwedische Marken wie Dedicated oder Maska. Andere wiederum setzen auf "Upcycling" so wie Deadwood, eine Marke, die alte Lederteile in coolen Lederjacken verwendet.
Manche Brands setzen neben der Nachhaltigkeit auch auf Gemütlichkeit, um den Kunden das nordische Feeling, wonach sich alle zu sehnen scheinen, näherzubringen. Dazu gehört die norwegische Marke ChillNorway. Das Familienunternehmen setzt auf natürliche Textilien und verkauft vor allem Mode für die Freizeit, in der man sich entspannen kann. Das Konzept kam in Norwegen und international so gut an, dass sich der Umsatz des Unternehmens mittlerweile von 210.000 Euro auf stolze 5 Millionen Euro erhöht hat.
Marken
Hier findest du ein paar bekannte Marken aus Skandinavien:
Schweden
H&M
Acne
GinaTricot
Fjällräven
Helly Hansen
Tiger of Sweden
Filippa K.
Rodebjer
Hope
House of Dagmar
Wood Wood
Dänemark
Ganni
Saks Potts
By Malene Birger
Cecilie Copenhagen
Jane Kønig Jewelry
Baum & Pferdgarten
Samsøe & Samsøe
Blanche
Noa Noa
Norwegen
ChillNorway
Oleana
TiMo
Finnland
NO/AN
Marimekko
Ivana Helsinki
Samuji
Reima
Island
Färöer
Mundi
Eyglo
Guðrun & Guðrun